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Aphrodite Journey

so nennt Margit, die Veranstalterin ihr Seminar, welches sie in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen im griechischen Teil der Insel Zypern abhält. Darin geht es um „schamanische Arbeit mit den Energien von Aphrodite“. Bei Bedarf bietet Margit aber auch Familienaufstellungen an.


Die Location befindet sich in der Nähe des Ortes Polis am Rande des nordwestlich gelegenen Akamas Peninsula National Parks. Das Aphrodite Beach Hotel bietet den Teilnehmern eine ausgezeichnete Unterkunft mit sauberen modern eingerichteten Zimmern, sehr guter griechicher Küche und für jeden Bedarf passenden Seminarräumen. Außerdem gehört ein wunderschöner nur wenige Schritte entfernter Kieselstrand zum Hotel. Gregoria, die Besitzerin, kümmert sich mit viel Herzenswärme um die Belange ihrer Gäste, die sich zum großen Teil aus Yoga-Gruppen und anderen Teilnehmern spiritueller Veranstaltungen zusammensetzen. Wahrscheinlich begründet sich Gregorias Empathie in ihrer eigenen spirituellen Veranlagung und so hat sie vor Kurzem auf ihrem Grundstück eine Kapelle errichtet, die auch ihren respektvollen Gästen zugänglich ist.


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Am Morgen des ersten Seminartages, bekomme ich von Margit die Aufgabe, zusammen mit einer anderen Teilnehmerin, an drei zuvor bestimmten Plätzen stellvertretend für die Gruppe, schamanische Begrüßungszeremonien vorzunehmen, während die anderen von ihr zunächst in das schamanische Reisen eingeführt werden. Auch wir haben unsere Rasseln dabei und machen an jedem Ort kurze schamanische Reisen. Bei der Begrüßung des Meeres zeigen sich meinem inneren Auge die Wesen der Tiefsee. Wir sollen uns bewusst machen, dass wir Menschen einst auch durch diese Leben gegangen sind, bevor wir in unseren heutigen Körpern wiedergeboren wurden.


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Auf der Dachterrasse, die schon bei früheren Treffen, eine zentrale Rolle spielte, spüren wir die Sonderstellung zwischen Himmel und Erde. Während einer Reise in die Vergangenheit des Ortes bekomme ich die Vision einer Gruppe von Soldaten in altgriechischen Rüstungen, die hier einst ihr Nachtlager aufschlugen, um beim nächsten Sonnenaufgang in See zu stechen. Führte sie ihr Weg gar nach Troja? (Geschichte und Mythology sind auf Zypern sehr stark zu spüren!)
Die kleine Kapelle ist, wie ich später erfahre, auf einem besonderen Kraftplatz errichtet. Gregoria hat dort den Heiligen, die ja auch zu unseren Ahnen gehören, ein Zuhause gegeben. Wir wählen einen benachbarten Olivenhain für unser Begrüßungsritual. Es wird klar, dass der Ort mit seinen Steinen und Pflanzen schon lange vorher beseelt war. Im Gegensatz zu den anderen Orten geben mir aber zahlreiche lästige Fliegen während des Rituals zu verstehen, dass wir hier Eindringlinge sind. Offenbar haben wir nicht alle Wesen gebührend in die Begrüßung einbezogen.

Zum Programm gehört auch der Besuch des Akamas-Halbinsel National-Parks. Vorbei an der Aphrodite-Quelle, welcher eine ausgeprägte Heilkraft nachgesagt wird, führt ein Pfad die Berge hinauf zum Speaking-Tree, ebenfalls eins sehr kraftvoller Ort an dem wir eine schamansische Reise zum Lebensbaum Yggdrasil machen. In der Nähe gabelt sich der weitere Weg. Der Aphroditepfad führt an der Küste entlang zurück, während der Adonispfad südlich durch die Berge verläuft.


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Weiter landeinwärts in Palaipafos in der Nähe von Kouklia stößt man im Tempel der Aphrodite auf eines ihrer Symbole, welches sich später in ähnlicher Form auch bei Ritterorden und dem deutschen Eisernen Kreuz wiederfindet. Die Verehrung der Aphrodite in der Antike basierte auf einem alten Mutterkult. Während die Verehrung weiblicher Gottheiten später der Ausbreitung der abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) weichen musste, ist z.B. in der Spiritualität der Anden-Region Pachamama noch immer stark präsent. Alberto Villoldo und David Perlmutter führen die weibliche Urkraft auf die Tatsache zurück, dass sich das mitochandriale Erbgut des Menschen unbeeinflusst von männlichen Genen von den Großmüttern über die Mütter zu den Enkeln weitervererbt (Das erleuchtete Gehirn, ISBN: 978-3442219636, engl. 978-1401928186).


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Unsere Weiterreise führt uns an den Strand von Paphos, wo wir den Aphrodite-Felsen besuchen. Es heißt, dass sich für Liebespaare, die um den Felsen herumschwimmen die partnerschaftliche Beziehung verfestigt. Auch Singles mit entsprechenden Wünschen sollen dabei von Aphrodites Segen profitieren. Als wir für die Durchführung eines Steinorakels blind einen Stein vom Meeresgrund greifen sollen, erwische ich zufällig einen Stein, der offensichtlich bereits von Menschenhand beschriftet worden war, bevor er dem Meer übergeben wurde. Selbstverständlich plaziere ich den Stein anschließen wieder an seine ursprünglichen Stelle.


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Auf dem Rückweg machen wir Halt an der Paulussäule . Es heißt, dass der heilige Paulus hier einst von den Römern gegeisselt worden sei. Dass er bei dieser Tortur nicht verstarb, weil er einen übermächtigen Glauben gehabt habe, veranlasste der Überlieferung nach den römischen Gouverneur ebenfalls zum christlichen Glauben überzutreten.


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In unmittelbarer Nachbarschaft finden wir die Kirche von Agia Kyriaki, Panagia Chrysopolitissa, welche im 13. Jahrhundert auf den Ruinen einer byzanthinischen Basilika erbaut worden ist. Wir stellen immer wieder fest, das Gotteshäuser auf den Ruinen einer vorangegangenen Kultur errichtet wurden, weil es sich i.d.R. schon zuvor um Kraftplätze oder spirituelle Orte gehandelt hat.


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Ein paar hundert Meter weiter, in der Agia Solomoni-Katakombe befinden sich die Überreste einer der ersten jüdisch-christlichen Kirchen. Sie wurde in diesem Versteck gegründet, als das Christentum noch von den Römern unterdrückt worden ist. Ein Baum, der dank der Kraft des heiligen Ortes durch das Mauerwerk hindurch wächst, dient Einheimischen und Touristen als Wunschbaum. Sie schmücken ihn zu diesem Zweck mit weißen oder bunten Stoffbändern.


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Ähnlich geschmückte Bäume finden sich auch an anderen Orten, z.B. im Statdtzentrum von Paphos (links) oder sogar, wie von mir zwei Jahre zuvor gesichtet, als "arbre aux souhaits" in einem Vorort von Montreal (rechts).


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Obwohl infrastrukturmäßig und touristisch stärker erschlossen, geizt auch die Südküste der Insel, wie hier bei Ayia Napa oder Nissi Beach, nicht mit ihren Reizen.


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Eine interessante Entdeckung machte ich im Hafen von Pyrgos (unten rechts). Ähnlich wie auf Malta (links) ziert ein stilisiertes Auge auch zypriotische Fischerboote (Mitte). Es zeigt eine deutliche Verwandschaft zum altägyptischen Symbol des Horusauges. Dieses galt in der Antike u.a. auch als Schutzzeichen gegen den bösen Blick. Laut einschlägiger Literatur stellt das Horusauge unsere Zirbeldrüse dar, welche bei den alten Ägyptern zur Zeit der Pharaonen noch zweieinhalb mal größer gewesen sein soll, als beim heutigen Menschen, was vielleicht deren ausgeprägte Spiritulität erklärt.


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